21.September 2014: Tegernsee Halbmarathon

Text: Markus Zeidler; Bilder: Sportfreunde Attl, dak-fotoaktion.de, marathon-fotos.com

 

Neulich, am Tegernsee: die einen feiern Halbmarathon-Einstand, die anderen schrauben an ihren Bestzeiten, Simone peitscht ein und Herr Lindner schickt einen Avatar ins Rennen. Und am Schluss gehen alle miteinander einen heben.

Protokoll eines Sonntags mit den Sportfreunden & friends.

 

Acht Mal oranges Trikot, acht Mal ein Ziel: Das Bräustüberl am Tegernsee.

Der Weg dorthin ist allerdings nicht unanstrengend an diesem Tag: er führt einmal im Uhrzeigersinn vollständig um den See herum und ist exakt 21,0975 Kilometer lang. Für die Langstrecken-erprobten Sportfreunde Simone, Markus, Marco und Martin fast Routine, für ihren bunt zusammengewürfelten Mitstreiter-Reigen aus Nachwuchs, Freunden und Kollegen eine Premiere – in einigen Fällen sogar das erste Rendezvous mit dem zweistelligen Kilometerbereich.

Kühne Herausforderung? Mitnichten! Denn, wie eine liebe Freundin der Sporties erst kürzlich einmal entwaffnend logisch schlussfolgerte: „Einmal bin ich schon zehn Kilometer weit gelaufen; da hatte ich aber noch Luft und wäre bestimmt noch weitere vier oder fünf Kilometer weit gekommen. Und hey: fünfzehn Kilometer sind ja quasi fast schon ein Halbmarathon! Und dann bräuchte man das Ganze praktisch nur noch einmal zu laufen und hätte – schwupps! - sogar den Marathon geschafft!“

 

Erfolgreiche Feuertaufe


So gesehen überrascht es natürlich wenig, dass alle Novizen ihre Feuertaufe erfolgreich meistern. Mit allen erwartbaren Höhen und Tiefen und freilich nicht ohne hin und wieder kräftig zusammengebissene Zähne. Sportfreunde-Spross Christoph etwa teilt sich das Rennen sehr effizient ein und bringt dadurch ausreichend Reserven mit auf die letzte Meile, um dort noch einmal kräftig den Turbo zünden zu können – was auch nötig ist, denn am Ende kann der Mann sein selbst gestecktes zwei-Stunden-Limit mit nur wenigen verbleibenden Sekunden auf der Haben-Seite unterbieten.

Solche Punktlandungen gelingen nicht jedem der über fünftausend Teilnehmer. Besonders eindrücklich belegt dies eine kapitale Kreislauf-Havarie (inklusive heftiger Kotz-Attacke) nur wenige Meter vor dem Zielbogen – selten waren rettende Distanzen kürzer.


Bei Ilona verhält es sich ein wenig anders: Deren erfolgreicher Abschluss (in diesem Fall: das Erreichen der Ziellinie vor Ablauf der zulässigen Maximalzeit) ist hauptsächlich auf das beharrliche Einwirken von Sportfreundin Simone zurückzuführen. Sie ist das glühende Eisen am Hintern ihrer Tochter, Motivator, Schleifer und Aufputscher in Personalunion und bestreitet in der Rolle des Zusammentreibers ein selbstloses Rennen, den Besenwagen stets in Hör- und die bereits im Abbau begriffenen Verpflegungsstationen in Sichtweite. Es ist für beide Frauen in jeder Hinsicht ein grosser Moment des Triumphes, als sie nach zermürbenden zweidreiviertel Stunden über die einundzwanzigkommaeins-Kilometer-Marke traben - Hand in Hand, lachend und mit einem so tief erlösten Gesichtsausdruck, wie man ihn sonst nur von Schiffbrüchigen beim Eintreffen der seit Wochen herbei gesehnten Rettung kennt.


 


Ein Sonntag am See in drei Schnappschüssen -

am Beispiel von Markus und Christoph und exemplarisch für alle anderen Sportfreunde:

Herr Lindner und sein Avatar


Haupt-Bestreben der drei weiteren Stamm-Sportfreunde Martin, Marco und Markus dagegen ist es – wie sollte ein männliches Hirn auch sonst ticken - ihre bisherigen Bestzeiten nach unten zu korrigieren. Während die beiden letztgenannten dies dann auch auf konventionelle Weise schaffen – mittels eigener Muskelkraft nämlich -, wählt „Herr Lindner“ dafür einen weitaus bequemeren Weg: er schickt einen Avatar auf die Strecke. Will heissen: er lässt laufen. Weil sich eine Erkältung ankündigt (und nicht, was natürlich die naheliegendere Vermutung wäre, weil er es nicht rechtzeitig zum Start geschafft hat), überlässt Martin Triathlon-Ass Axel seine Nummer. Weil der Name des ursprünglich Gelisteten jedoch unverändert bleibt, wird Martin die vermutlich einmalige Ehre zuteil, das Ranking der Sportfreunde bei einem Wettkampf einmal von der anderen Seite her anzuführen. Und das, ohne auch nur einen kleinen Zeh gekrümmt zu haben.


Der kleinste gemeinsame Nenner


Aber einerlei ob Premiere, Zeit, Platzierung oder einfach nur Ankommen:

am Ende lässt sich der kleinste gemeinsame Nenner doch immer wieder auf ein Halbliter-Glas herunterbrechen und eiskalt geniessen. Am besten mehrmals. Wozu tut man sich die ganze Plackerei schliesslich an? In diesem Sinne: Prost, die Wadeln!



Alle weiteren Infos zum Tegernsee-Halbmarathon gibts HIER:

 

 

News / Termine

Die Sportfreunde Attl machen derzeit Pause!

 

 

Archiv: